Anatomie des Deutschen Schäferhundes

1.    Einleitung
2.   
Das Lymphsystem
3.   
Aktiver Bewegungsapparat - Skelettmuskulatur
4.   
Passiver Bewegungsapparat - Knochen und Gelenke
5.   
Verdauungsorgane
6.   
Körperhöhlenorganübersicht
7.   
Luftwege
8.   
Männliche Geschlechtsorgane
9.    
Weibliche Geschlechtsorgane    

Einleitung

Der Deutsche Schäferhund ist der Deutsche Hund, der in aller Welt
bekannt und beliebt ist. Herausgezüchtet aus süd- und mitteldeutschen
Hütehundschlägen wurden am 20.09.1899 nach den Vorstellungen des
Rittmeisters M. von Stephanitz seine Rassekennzeichen festgelegt.
Zugleich begann man man, das Zuchtbuch zu führen. Seither wurden
etwa 1,4 Millionen Deutsche Schäferhunde eingetragen. "Der dem
Rassebild entsprechende Deutsche Schäferhund vermittelt dem
Betrachter ein Bild urwüchsiger Kraft, Intelligenz und Wendigkeit, bei
dem in wohl proportionierter Abgewogenheit nirgends zuwenig ist." So
beschreibt Herta v. Stephanitz, Tochter des Rittmeisters, diese Rasse.

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Das Lymphsystem

Neben den Blutgefäßsystem durchzieht das Lymphgefäßsystem als weit
verzweigtes Netz den Körper. Der Inhalt der Röhren ist Lymphe, eine
Flüssigkeit, die aus die aus dem Körper stammt, bestimmte
Filterstationen - die Lymphknoten - durchläuft und dann wieder dem Blut
zugeführt wird. Befinden sich jetzt krankmachende Keime in dieser
Lymphe, so können diese in den Lymphknoten ausgefiltert werden und
führen hier zu Reaktionen, die als Umfangsvermehrungen der
Lymphknoten sichtbar werden.

Einige wesentliche Lymphknoten .

1 Ohrspeicheldrüsenlymphknoten
2 Unterkieferlymphknoten
3 Oberflächliche Halslymphknoten
4 Achselhöhlenlymphknoten
5 Oberflächliche Leistenlymphknoten
6 Kniekehllymphknoten

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Aktiver Bewegungsapparat-Skelettmuskulatur

Die Bewegung der Gelenke erfolgt durch die Einwirkung der Muskeln.
Jeder Muskel besitzt einen Ursprungsbereich, der oberhalb des Gelenks
liegt und einen Ansatz unterhalb des Gelenks. Wird jetzt der Muskel
durch einen Nervenreiz veranlasst sich zusammenzuziehen, so verkürzt
er sich. Da zwischen Ursprung und Ansatz das Gelenk liegt, k5nnen die
Knochen bei der Verkürzung bewegt werden. Als wesentliche
Wirkungsgruppen unterscheidet man u. a. unter den Muskeln nach ihrer
Funktion . Beuger, Strecker und Dreher. Die Wirkungsweise eines
Muskels hängt immer von der Lage seines Ursprungs und Ansatzes ab.

Darstellung der oberflächlich gelegenen Muskulatur.

1 Oberlippenheber                  20 Seitlicher Zehenstrecker
2 Kiefernasenmuskel                21 Äußerer Ellenbogenmuskel
3 Lippenschließmuskel               22 Innerer Ellenbogenmuskel
4 Backenmuskel                     23 Aufwärtszieher des "Daumens"
5 Äußerer Kaumuskel               24 Breiter Rückenmuskel
6 Jochmuskel                       25 Tiefer Brustmuskel
7 Schläfenmuskel                   26 Gerader Bauchmuskel
8 Brustzungenbeinmuskel            27 Äußerer schiefer Bauchmuskel
9 Niederzieher der Ohrmuschel     28 Mittlerer Kruppenmuskel
10 Brustbein - Kopfmuskel          29 Spanner der Schenkelfaszie
11 Schlüsselbein - Halsmuskel      30 Schneidermuskel
12 Schlüsselbein-Oberarmmuskel    31 Oberflächlicher Kruppenmuskel
13 Trapezmuskel                    32 Zweiköpf. Oberschenkelmuskel
14 Unterer gezahnter Muskel       33 Halbsehniger Muskel
15 Schulter - Halsmuskel           34 Vorderer Schienbeinmuskel
16 Deltamuskel                     35 Langer Zehenstrecker
17 Dreiköpfiger Muskel             36 Langer Wadenbeinmuskel
18 Äußerer Speichenmuskel          37 Tiefer Zehenbeuger
19 Gemeinsamer Zehenstrecker      38 Fersensehnenstrang

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Passiver Bewegungsapparat - Knochen und Gelenke

Das tragfähige Skelettsystem gibt dem Hundekörper seine Stabilität und
schützt gleichzeitig empfindliche Organe wie Herz und Lunge und das
Gehirn im Kopf Durch gelenkige Verbindungen der einzelne Knochen
untereinander ist überhaupt eine Fortbewegung möglich. Bei den
Gelenken kann man einen Beugewinkel und einen Streckwinkel
unterscheiden. Wird das Gelenk gebeugt, so werden die freien Enden
der Knochen des Gelenkes einander genähert, wird es gestreckt,
entfernen sich die Knochenenden voneinander. Zur Ausführung der
Vielzahl der Bewegungsabläufe sind die einzelnen Gelenke sehr
unterschiedlich gebaut und haben verschiedene Bewegungsradien.

Darstellung des Knochengerüstes:

1 Zwischenkieferbein           20 Schwanzwirbel
2 Oberkieferbein               21 Schulterblatt
3 Stirn                         22 Oberarm
4 Hirnschädel                  23 Speiche
5 Jochbogen                    24 Elle
6 Unterkiefer                  25 Vorderfußwurzel
7 Augenhöhle                   26 Vordermittelfuß
8 1. Halswirbel                 27 Vorderzehen
9 6. Halswirbel                 28 Becken
10 1. Rippe                    29 Hüftgelenk
11 12. Rippe                   30 Oberschenkel
12 Fleischrippe = 13.Rippe     31 Kniescheibe
13 Brustbeinanfang             32 Schienbein
14 Brustbeinende               33 Schienbein
15 3. Brustwirbel               34 Hinterfußwurzel
16 13. Brustwirbel              35 Hintermittelfuß
17 1. Lendenwirbel              36 Hinterzehen
18 7. Lendenwirbel
19 Kreuzbein

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Verdauungsorgane

Im Bereich der Maulhöhle befinden sich die kräftig ausgebildeten Zähne,
von denen die Hakenzähne oder Fangzähne auffallen. Besondere
Bedeutung für die Nahrungsaufnahme haben im Oberkiefer und
Unterkiefer die Reißzähne, mit denen die Hunde die Nahrung abreißen.
Diese Nahrung wird in der Maulhöhle eingespeichelt (Speicheldrüsen)
und dann durch die Speiseröhre in den Magen transportiert, wo die
Verdauung eingeleitet wird. Die Nahrung wird im Dünndarm mit den
Abschnitten . Zwölffingerdarm (11), Leerdarm und Hüftdarm, weiter
aufgespalten, wobei Verdauungssäfte aus der Leber (9) und der
Bauchspeicheldrüse helfen, Im Dickdarm mit den Abschniitten .
Blinddarm, Grimmdarm und Enddarm (12), wird die Verdauung beendet
und die nicht verdauten Reste zum Kot eingedickt. Leber (9) und
Bauchspeicheldrüse unterstützen durch Abgabe bestimmter Säfte die
Verdauungstätigkeit.

Körperspeicheldrüsen und Körperhöhlenorgane :

1 Ohrspeicheldrüse                    9 Rechte Leberhälfte
2 Unterkieferdrüse                   10 Magen
3 Unterzungendrüse                   11 Zwölffingerdarm
4 Oberkieferbackendrüse              12 Enddarm
5 Vorderer Lungenlappen                13 Netz
6 Mittlerer Lungenlappen               14 Niere
7 Hinterer Lungenlappen                15 Harnleiter
8 Herz                                 16 Blase

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Körperhöhlenorganübersicht

Herz und Kreislauf

Das Herz ist die Pumpe des Körpers» die für den Bluttransport sorgt.
Ober die Venen gelangt das sauerstoffarme» verbrauchte Blut zur
rechten Herzhälfte und wird von hier zur Lunge gepumpt. Die Lunge
versorgt das Blut mit Sauerstoff » der für alle Vorgänge im Körper von
Bedeutung ist. Von der Lunge gelangt das Blut zurück ins Herz» in
dessen linke Hälfte» und wird jetzt durch das Herz in die
Hauptschlagader (3) gepumpt» von wo aus es sich über die Arterien und
Kapillaren im Körper verteilt und über die Venen zur rechten Herzhälfte
zurückfließt.

1 Luftröhre
2 Herz
3 Hauptschlagader
4 Speiseröhre
5 Zwerchfell
6 Leber
7 Magen
8 Milz
9 Netz
10 Niere
11 Hamleiter
12 Blase
13 Enddarm

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Luftwege

Die Atemluft gelangt durch die Nase in die Lunge. In der Nase wird die
Luft angewärmt und angefeuchtet. Diese Anfeuchtung ist für die
Sättigung der Luft in der Nase mit Dampf und das Verdunsten der
Produkte der Drüsen in der Nase von Bedeutung. Hierdurch wird das
Riechen wesentlich unterstützt. Die so präparierte Luft gelangt durch den
Kehlkopf unter Kreuzung des Verdauungsweges in die Luftröhre und von
hier in die Bronchien. Diese verzweigen sich vielfach in den Lungen bis
zu feinen Bläschen, durch deren Wand hindurch der Austausch des mit
der Luft eingeströmten Sauerstoffes und des aus dem Blut stammenden
Kohlendioxid erfolgt. Dieses Gas wird bei der Ausatmung in die Umwelt
abgegeben. Die Luft kann auch über die Maulhöhle aufgenommen
werden, was aber nur bei starker Belastung erfolgt. Der Hund benutzt
dieses Hecheln oft, wobei g leichzeitig eine vermehrte
Flüssigkeitsverdunstung erfolgt.

Körperhöhlenorgane und Atemwege einer Hündin

1 Nasenhöhle                            10 Magen
2 Atmungsrachen                        11 Magenausgang
3 Luftröhre                             12 Zwölffingerdarm
4 Vorderer Lungenlappen                13 Dünndarm
5 Mittlerer Lungenlappen                 14 Enddarm
6 Hinterer Lungenlappen                  15 Niere
7 Speiseröhre                           16 Harnleiter
8 Zwerchfell                             17 Blase
9 Leber                                 18 Eierstock
                                         19 Gebärmutter

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Männliche Geschlechtsorgane

Man unterscheidet hier die zwei Keimdrüsen - Hoden (17), die die Samen-
zellen bilden, die zwei Nebenhoden (17), die die Samenzellen speichern,
die zwei Samenleiter (18), durch die die Samanzellen transportiert werden
und die Vorsteherdrüse (19), die zu dem Samen noch bestimmte Sekrete
dazugibt. Durch die Harnröhre (15), in die die Samenleiter münden und die
dem Glied von unten anliegt wird der Samen in dei Gebärmutter der Hündin
abgegeben. Das Glied des Rüden besitzt zwei Sonderheiten:
1. liegt in seinem Inneren ein Knochen (21), der dem Organ eine
   Stabilität gibt und
2. ist in seiner Wand ein Schwellknoten (20) gelegen, der beim Deckakt
   anschwillt und für das  " Hängen " sorgt.
Niemals darf man hängende Hunde gewaltsam trennen, da es zu Verletzungen
beider Tiere kommen kann.

1    Hackenzahn                   12    Herz
2    Zunge                         13    Hauptschlagader
3    Schlingrachen                 14    Niere
4    Speiseröhre                   15    Harnleiter
5    Zwerchfell                    16    Blase
6    Leber                         17    Hoden und Nebenhoden
7    Magen                        18    Samenleiter
8    Milz                          19    Vorsteherdrüse
9    Dünndarm                     20    Schwellknoten
10  Enddarm                       21    Glied
11  Luftröhre

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Weibliche Geschlechtsorgane

Diese gliedern sich von vorn nach hinten in zwei Eierstöcke (14), zwei Eileiter, die
Gebärmutter (15) mit ihren beiden Hörnern und dem kurzen Körper, den Gebär-
muttermund sowie dei Scheide (17) und den Scheidenvorhof. Beim Deckakt liegt
das Glied in der Scheide und der Samen wird in die Gebärmutter abgegeben. Am
Eierstock sind zu dieser Zeit Eizellen freigeworden, die in den Eileiter fallen. Hier
treffen sie auf die aktiv vorwärts wandernden Samenfäden und es kommt zur
Befruchtung. Die befruchteten Eizellen gelangen in die Gebärmutter, wo sie sich
festsetzen und zu Welpen entwickeln.

1   Herz                            9    Zwölffingerdarm
2   Hintere Hohlvene               10   Dünndarm
3   Vordere Hohlvene               11    Niere
4   Unpaare Vene                   12    Harnleiter
5   Hauptschlagader                13    Blase
6   Zwerchfell                     14   Eierstock
7   Leber                          15    Gebärmutter z.T. eröffnet
8   Magen eröffnet                 16  Frucht in der Gebärmutter
9   Zwölffingerdarm                17  Scheide

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